Ein Kinder-Tablet zu Weihnachten? Für viele Eltern ist das sicherlich eine zweifelhafte Entscheidung. Wir Erwachsenen sind nicht mit Tablets aufgewachsen. Und auch wenn wir sie heutzutage selbst nutzen und vielleicht sogar als festen Bestandteil unseres Alltags sehen, sagt uns unsere Intuition, dass es für unsere Kinder dafür noch zu früh ist. Doch wie lange gilt dieses „zu früh“ eigentlich? Und was genau steckt hinter unserer Sorge?

Sind unsere Sorgen begründet?

Was wünschen wir für unsere Kinder? Dass sie spielend, lachend und tobend die Welt entdecken! Dass sie sich auf ihre Freunde freuen, Bilder malen und auf Bäume klettern. Dass sie Fragen stellen. Und dass sie sich am Ende des Tages müde an uns kuscheln … Und was wollen unsere Kleinen? Trickfilme schauen? Hörspiele hören? Und Mama das Handy aus der Hand ziehen? Woher kommt die Lust am Medienkonsum und was macht sie mit unseren Kindern?

Zunächst einmal wollen Kinder das, was wir auch haben. Gehen wir also mit gutem Beispiel voran. Kinder, die ohne Fernseher aufwachsen, greifen im Supermarkt nicht nach der Elsa-DVD. Kinder, deren Eltern nicht dauernd am Handy spielen, messen dem schwarzen Gerät kaum Bedeutung bei. Kinder, die ihre Freunde besuchen können, ziehen es nicht vor, allein mit dem Tablet im Bett zu bleiben.

Schadet die Tablet-Nutzung meinem Kind?

Wir reden hier von KLEINEN Kindern. Denn meine Tochter ist 4, so dass ich anhand vieler Gespräche und Recherchen nur bis zu diesem Alter Auskunft geben möchte. Im Grunde genommen, gibt es 3 wichtige Punkte im Umgang mit Tablets oder meiner Erfahrung nach auch anderen Medien. Wenn ihr diese beachtet, werdet ihr keinen Schaden anrichten, sondern eure Kinder behutsam die digitale Welt erkunden lassen:

  1. Zeitliches Limit

Bei kleinen Kindern ist eine tägliche Bildschirmzeit von 5 bis 20 Minuten Obergrenze. Weniger ist grundsätzlich besser, mehr sollte es zu Liebe Ihres Kindes nicht sein, weil das Kind dann an die Grenze der eigenen Aufnahmefähigkeit stößt.

  1. Gemeinsam aussuchen & entdecken

Kinder sollten bei der Mediennutzung nicht sich selbst überlassen werden und wahllos Zugriff W-LAN und Anwendungen haben. Der Klassiker „mein Kind beschäftigt sich mit dem Tablet und ich kann so lange den Abwasch machen“ ist der falsche Weg. Wenn Sie Ihrem Kind die Nutzung eines Tablets erlauben, dann nehmen Sie sich die Zeit, dies gemeinsam zu erforschen und ihm beim Lernen behilflich zu sein. So können Sie Inhalte erlauben, die Sie kennen und wissen, welche Eindrücke Ihr Kind gewinnt.

  1. Gemeinsames Verarbeiten der Eindrücke

Zu Wissen, womit sich Ihr Kind beschäftigt ist wichtig, damit sie anschließend mit ihm darüber sprechen können bzw. die Entwicklung Ihres Kindes im Umgang mit dem Gerät aktiv begleiten zu können. Wenn Sie Ihr Kind sich selbst überlassen, werden Sie schon bald den Überblick verloren haben, was Ihr Kind mit dem Gerät bereits alleine anstellen kann.

Kindersichere Tablets vs. Kindertablets

Den ersten Kontakt werden die meisten Kinder sicherlich mit dem Tablet ihrer Eltern haben. Durch spezielle Programme wie die Kindersuchmaschine Frag Finn und abgeschirmte Bereiche, in denen nur freigegebene Anwendungen dargestellt werden, kann man sein Tablet hier recht gut „kindersicher“ umrüsten (Medienpädagogin Kristin Langer hat hierzu noch viele weitere Tipps zusammengetragen).

Auf der anderen Seite und besonders dann, wenn das Kind in seine neuen Möglichkeiten beginnt hineinzuwachsen, können Kinder-Tablets ein sanfter Übergang sein. Nicht erschrecken: Kinder-Tablets sind keine Saus- und Braus-Landschaften, wie wir sie kennen, sondern richtige kleine Lern-Computer. Aber eben Computer.

Diese überschauliche Grafik zum Umgang mit Tablets fast die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen.

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Da dieses Thema auch zukünftig für uns nicht an Aktualität verlieren wird, empfehle ich euch außerdem die Initiative „SCHAUHIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ Der Elternratgeber greift extrem viele brisante Fragen rund um das Thema auf und liefert hilfreiche und vor allem praxistaugliche Antworten.

Headerbild: Photographed by Richard Leeming (CC BY SA)

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