Kinder lieben Süßigkeiten. Diese süßen bunten Bärchen, die es neulich bei Oma gab; diese tolle braune Schokocreme, die Anton aus der Kita morgens manchmal auf dem Brötchen hat; und was schleckt ihr da eigentlich alle so genüsslich? Rote, grüne und weiße Kugeln in einer Waffel, mit Streuseln oben drauf … .

Viele Eltern wollen den ersten Kontakt ihres Kindes mit Süßigkeiten so lange wie möglich hinauszögern. Doch irgendwann entdeckt sie jedes Kind – die Süßigkeiten. Ist der Übergang vom Brei zur Familienkost erst einmal geschafft, ist es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der kleine Esser mit den ersten Naschereien in Berührung kommt. Was also tun, wenn das eigenen Kind vehement sein eigenes Eis einfordert oder den anderen Kindern auf dem Spielplatz die Schokoriegel abluchst? Dass zu viel Süßes dick macht und den Zähnen schadet, wissen im Grunde alle Eltern. Einige Theorien besagen, dass das Verlangen nach Süßem und Fettigem angeboren ist und aus Zeiten stammt, in denen das Anlegen von Energiereserven durch kalorienhaltige Nahrungsmittel überlebenswichtig war. Durch ihren hohen Gehalt an Fett und Zucker können Süßigkeiten jedoch leicht zu gesundheitlichen Problemen führen. Hinzu kommt aber auch, dass Kinder, die viel naschen zu den Hauptmahlzeiten meist pappsatt sind und dann nicht mehr essen wollen.

In Maßen (!) ist gegen Gummibärchen und Co allerdings nichts einzuwenden. Denn genau wie Toben, Manschen und Panschen gehört Naschen zum Kindsein einfach dazu. Sinnvoller als strikte Verbote sind klare Regeln im Umgang mit Süßigkeiten:
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Naschen und Knabbern ist etwas Besonderes

Knabbereien und Süßigkeiten dürfen keinen Ersatz für die Hauptmahlzeiten darstellen und nicht beim Spielen oder Fernsehen nebenbei gegessen werden.
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Das richtige Maß

Ein immer und unbegrenzt zugänglicher Vorratsschrank kann leicht dazu führen, dass ein sinnvolles Maß überschritten wird. Besser ist es deshalb, eine bestimmte Menge an Knabbereien und Süßigkeiten festzulegen, die Kinder an einem Tag essen dürfen. Nuss-Nugat-Creme nicht jeden Morgen, süße Cornflakes nur zum Frühstück und nicht zum Abendbrot, keine Selbstbedienung an der Nasch-Dose! Solche klaren Grundregeln verstehen auch schon Anderthalbjährige.
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Die richtige Zeit

Generell empfiehlt es sich etwa zwei Stunden vor einer Hauptmahlzeit keine Zwischenmahlzeiten oder Knabbereien anzubieten. Wenn der Hunger kurz vor dem gemeinsamen Essen doch einmal schwer erträglich wird, können kleine Obst- oder Gemüserationen dabei helfen, die Wartezeit zu überbrücken.
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Alternativen anbieten!

Natürlich lieben Kinder Buntes. Dennoch gibt es viele gesündere Alternativen zu den üblichen Zucker- und Fettbomben. Bieten Sie Ihrem Kind doch einfach einen leicht gesüßten Naturjoghurt mit frisch geschnittenen Früchten, Vollkornkekse oder Trockenfrüchte an.
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Lebensmittel sind keine Erziehungsmittel

Wer versucht Kinder mithilfe von Lebensmitteln zu motivieren, zu beruhigen, zu belohnen oder zu bestrafen, der riskiert, dass sie dadurch ungünstige Essgewohnheiten entwickeln. Der Umgang mit Konflikten, Problemen und schwierigen Situationen sollte daher nicht mit der Gabe oder Verweigerung von Süßigkeiten und Knabbereien verbunden sein.
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Die richtige Mischung macht’s

Ein Fruchtgummi nach dem Mittagessen, hin und wieder ein Stück Schokolade oder gelegentlich ein Eis sind okay, solange ihr Kind ansonsten gesund und ausgewogen isst.
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Letzter Tipp:

Auch wenn’s schwerfällt: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Wer selbst viel nascht, wird es seinem Kind schwerlich verbieten können.

Headerbild: © Tim Reckmann.

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