Sie kennen das? Kaum dreht sich der Schlüssel im Schloss, ist Ihr Mäuschen nicht mehr zu halten. „Papa!“ brüllt es freudig, lässt alles stehen und liegen und stürzt voller Freude zur Tür und in die Arme seines Papas. Uns Mamas kann das schon einmal einen ganz schönen Stich ins Herz versetzen. Den ganzen Tag über liegt die Verantwortung bei uns. Wir umsorgen die Kleinen, bespielen sie, halten bei Laune und sind dann mit einem Male von jetzt auf gleich abgemeldet? Das soll mal einer verstehen.

Sobald Papa in der Tür erscheint, ist das Kind wie ausgewechselt. Keine Spur mehr von all den Quengeleien und Machtkämpfen des Tages. Entsprechend begeistert ist der Papa über sein Engelchen, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt und kann unseren erschöpften Blicken gar keinen Glauben schenken. So ein toller Empfang! Und es wird noch besser: Abendbrot, baden, wickeln – bei Papa läuft alles wie geschmiert. Dieselben Handgriffe, dieselben Worte – ein völlig anderes Kind …

Der umgekehrte Fall

Denkt Ihr Partner manchmal Sie seien zu ungeduldig oder überempfindlich? Läuft doch alles, ist doch ein Engelchen! Nun, vielleicht kennen Sie ja eine Familie in der der Papa tagsüber mit dem Baby zu Hause ist. Fragen Sie doch einfach mal nach seinen Erfahrungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er genau bestätigen kann, wovon Sie berichten. Nur eben umgekehrt. Wenn Mama von der Arbeit kommt, ist Papa abgemeldet. Der darf dann am nächsten Morgen wieder antanzen und seinen Mann stehen, wenn es heißt: frühstücken, anziehen, einkaufen, Kämpfe ausfechten … .

Die Erklärung

Bei seinem Streben nach Unabhängigkeit kommt das Kind vor allem mit dem Menschen in Konflikt, der die meiste Zeit mit ihm verbringt – sei es nun Mutter, Vater, Oma oder Opa. Je enger die Beziehung, desto heftiger muss es sich losstrampeln, losboxen und losschreien. Wenn der andere Elternteil dann abends von der Arbeit kommt, bringt er frischen Wind mit nach Hause. Von den alltäglichen Querelen bleibt der „Heimkehrer“ daher meistens verschont.

Seien Sie nicht neidisch auf die „Gastrolle“ Ihres Partners, sondern sehen Sie auch die guten Seiten darin: Genießen Sie die wohlverdiente Ruhepause und wappnen Sie sich beim Lesen, Musik hören oder einem gemütlichen Bad für den nächsten Tag.

Headerbild: © Alexander N.

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