Ihr habt Heißhungerattacken? Würdet gern auf euren Körper hören? Doch wisst nicht, ob zu viel Salziges sich nachteilig auf eure Schwangerschaft auswirken kann? Dann möchte ich euch heute darüber aufklären, wie viel Salt gut während einer Schwangerschaft ist.
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Mythos salzarme Ernährung

Tipps rund um die Schwangerschaft lassen sich viele finden. Darunter auch viele widersprüchliche. Der einstige Ratschlag, sich während der Schwangerschaft möglichst salzarm zu ernähren, geht auf die Theorie zweier niederländischer Ärzte vor mehr als 100 Jahren zurück, dass Kochsalz in der Schwangerschaft zu Ödemen, Bluthochdruck und Gestose führen könne.

Tatsächlich hat eine Salzeinschränkung in der Schwangerschaft für gesunde Schwangere jedoch auf der anderen Seite gravierende Nachteile hat.

Nachteile der salzarmen Ernährung

Das im Bauch heranwachsende Kind hat einen zunehmend höheren Nährstoff- und Sauerstoffbedarf, der vom Körper der Mutter gedeckt wird. Damit das Blut als Transportmittel für diese Stoffe genutzt werden kann, wird das mütterliche Blutvolumen wird in der Schwangerschaft deutlich größer. Es muss demnach mehr Flüssigkeit in den Gefäßen gebunden werden. Die Nierendurchblutung wird angeregt und die Natrium und Wasserausscheidung verändert sich, so dass der mütterliche Körper Natrium und Wasser vermehrt zurückhält, um eine Zunahme des Blutvolumens und des Körperwassers zu erreichen. Diese natürliche Blutverdünnung führt zur Verbesserung der Fließeigenschaften unseres Blutes.

Dass viele Schwangere unter Ödemen leiden, ist meist bedingt durch Hormone. Ein Nährstoffmangel kann sogar dazu führen, dass die Wassereinlagerungen massiv auftreten.

Salzbedarf in der Schwangerschaft

Viele Frauen haben einen ausgesprochen großen Appetit Salziges während der Schwangerschaft. Die so genannten Heißhungerattacken. Was möchte uns der Körper damit sagen?

Allgemein wird in Deutschland sehr großzügig zum Kochsalz gegriffen. Die ursprünglich empfohlene Menge der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt bei 5 Gramm Salz am Tag. Nur damit ihr euch das besser vorstellen könnt: Das ist ein ganzer gestrichener Teelöffel voll. Und tatsächlich nehmen die meisten Deutschen an einem Tag sogar etwa zehn Gramm Salz zu sich – also sogar das Doppelte der eigentlich empfohlenen Menge.

Photographed by Leonore Edman (CC BY)

Salz, Salz, überall Salz!

Salz versteckt sich genauso wie Zucker in unheimlich vielen Lebensmitteln. Vor allem aber in den ohne dem Körper nicht besonders viel Gutes gönnenden Fertiggerichten.

Damit ihr versteht, was ich meine:

  • 1/2 Fertig-Pizza bis zu 3,3 Gramm Salz
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  • 100 Gramm Wurst oder Käse bis zu sechs Gramm Salz

Nach etwa drei bis vier Stunden gelangt das Salz über den Darm in die Blutbahn und bindet dort das Wasser. Ein „zuviel“ an Salz entzieht dem Körper Wasser und führt zu Organschäden. Ein gesunder Erwachsener müsste allerdings etwa zehn Esslöffel reinen Salzes zu sich nehmen, bevor die Organe versagen.

Nehmen wir lediglich „mehr als genug“ Salz zu uns, reagiert der Körper meist mit Durst. Das Salz wird dann auf natürlichem Weg wieder ausgeschieden. Schwangere schaffen dies sogar schneller, da ihre Nieren besonders produktiv sind.

Zuviel Salz kann also ausgeschieden werden. Ein Salzverzicht oder -mangel kann hingegen sogar lebensbedrohlich werden. Gerade im Sommer verlieren wir durch Schwitzen viel Flüssigkeit und damit Salz. Wer weniger als zwei Gramm zu sich nimmt, verliert sein Durstgefühl und der Körper droht auszutrocknen.

Im Rahmen einer normalen und gesunden Mischkost ist die allgemeine Empfehlung von 5 Gramm am Tag also auch für gesunde Schwangere gültig. Anstatt also auf Salz zu verzichten oder sich dem übermäßigen Konsum hinzugeben, sollte vielmehr darauf geachtet werden, dass ihr euch für ein gutes und naturbelassenes Salz entscheidet und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr Acht gebt.

In diesem Sinne: Healty Pregnancy!

Headerbild: Photographed by Margus Kulden (CC BY NC)Merken

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