Kleine Dreckspatzen

„Igitt!“, „Lass das liegen!“ und „Das ist eklig!“ sind Ausdrücke, die kein Kind gerne hört, geschweige denn versteht. Doch meistens ist es in dem Moment, wo Mami ihrem Unmut Luft gemacht hat, ohnehin bereits zu spät. Mit anderthalb machen Babys noch keinen Unterschied zwischen „sauberen“ und „schmutzigen“ Beschäftigungen. Da liegt es sich eben gerne einmal bäuchlings auf der Straße, um zu ergründen, was da unten im Gulli so alles los ist. Da rauscht und gluckert es nämlich herrlich gewaltig.

Hier und da lassen sich spannende Dinge entdecken, die andere Leute haben rumliegen lassen. Die kleinen Entdecker folgen lediglich ihrer Neugier. Ekel, wie Mama und Papa ihn empfinden, kennen sie noch nicht.

Schmutz ist gesund

Klar, so mancher Schmutz ist wirklich gefährlich. Aber Matsch auf der Hose? Sand in den Taschen? Bonbon am Kinn? All das gehört nicht zu der Art von Dreck, die Kinder krank macht. Im Gegenteil: Begegnungen mit normalem Schmutz und Bakterien sind wichtig, um die Abwehrkräfte Ihres Kindes zu stärken.

Dass Sie nicht begeistert sind, wenn Ihr Kind benutzte Taschentücher vom Gehweg aufhebt oder in Mülleimern herumfingert, ist logisch. Doch das sollte kein Grund sein zu schimpfen oder sich aufzuregen. Es reicht, ruhig und sachlich auf die Folgen hinzuweisen: „Du kannst krank werden, wenn du dreckige Taschentüchern in den Mund steckst. Also lass sie bitte liegen.“

Hier ist Vorsicht geboten:

  1. Auch Haustiere können Krankheiten übertragen. Hunde oder Katzen haben weder im Bett noch auf dem Esstisch etwas zu suchen. Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass gegenseitiges Abschlecken tabu ist und dass man sich nach dem Schmusen die Hände waschen sollte.
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  2. Matsch und Dreck müssen zwar nicht unbedingt in die Wohnung getragen werden. Völlig fehl am Platz sind aber Desinfektionsmittel, da sie auch den „guten Dreck“ vernichten, der die Abwehr unserer Knirpse stärkt.
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  3. Spielen und Schmutz gehören nun einmal zusammen. Ziehen Sie Ihrem Kind zum Toben alte Sachen an, die auch gern dreckig werden dürfen. Kinderkleidung sollte robust und bequem sein und auch dem hundertsten Waschvorgang noch Stand halten.

Headerbild: © Mario Spann

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