Endlich Trocken! Doch der Weg zum Ziel gestaltet sich für viele Eltern zur kleinen Zerreißprobe, für die ich euch heute ein paar hilfreiche Praxistipps an die Hand geben möchte. Denn die wenigsten Eltern sind darauf vorbereitet, wie lange es dauern kann, bis die Kleinen trocken werden. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, in denen Kinder innerhalb weniger Tage ihr Geschäft nicht mehr in die Windel verrichten mögen, aber in der Regel zieht sich dieser Prozess über mehrere Monate.

Ist mein Kind schon soweit?

Ob die ersten Versuche zum Töpfchen-Training bereits nach dem ersten Geburtstag starten oder erst weitaus später, liegt nicht nur an euch, sondern vor allem an eurem kleinen Gegenüber. Natürlich kann man die windelfreie Zeit spielerisch nutzen, um das Kind bereits frühzeitig mit dem neuen Lebensabschnittsgefährten „Töpfchen“ vertraut zu machen. Die allermeisten Kinder senden ihre Signale zur Bereitschaft für diesen großen Schritt jedoch ganz von selbst.

  • dein Kind liebt es, unten ohne unterwegs zu sein
  • es möchte für neue Fähigkeiten gelobt werden
  • es imitiert das Verhalten seiner Bezugspersonen
  • es zeigt sich unzufrieden, wenn es die Hosen voll hat

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Was braucht mein Kind zum Trocken werden?

Neben Zeit und Geduld können einige Utensilien den Weg erleichtern. Je mehr dein Kind sich dabei einbezogen fühlt, desto leichter findet es Gefallen an dem Neuen.

  1. Töpfchen selber aussuchen

Das Töpfchen soll den Geschmack der Eltern treffen und sich hübsch in die Badezimmerausstattung einfügen? Error. Euer Liebling soll Freude dabei empfinden, es zu benutzen. Lasst es selbst wählen, was ihm zusagt.

  1. Der perfekte Ort für das ruhige Örtchen

Praktisch im Bad auf dem gefliesten Boden? Oder lieber gemütlich neben dem Bücherregal? Je sichtbarer das Töpfchen im alltäglichen Spiel- und Sichtbereich des Kindes platziert wird, desto leichter kommt es von selbst auf die Idee, es zu benutzen.

  1. Spritzschutz

Wenn ihr euch für ein Örtchen mit Teppichboden entschieden habt, breitet am besten einen Spritzschutz darunter aus. Aller Anfang ist schwer.

  1. Spaß ist die halbe Miete

Langeweile auf dem Klo? Das mag niemand. Damit sich dein Kind beim Geschäft Zeit lässt und nicht von Ungeduld übermannt vorzeitig den Ort des Geschehens wieder verlässt, helfen Bücher, Bausteine oder kleine Puzzle die Kinder spielerisch bei Laune zu halten.

  1. Das Töpfchen Lied

Rituale, Lieder oder Melodien prägen sich bei Kindern immens schnell ein, motivieren und konditionieren zu bestimmten Handlungen. Ob beim Aufräumen, zu Bett bringen oder dem Gang zum Töpfchen – je spielerischer und liebevoller das kleine Ritual von statten geht, desto lieber wird es angenommen.

  1. Endlich geschafft: das Erfolgserlebnis!

Ich bin kein Fan von Belohnungen, à la: dafür gibt es jetzt eine Leckerei! Die Kinder intrinsisch zu motivieren, sich selbst damit einen Gefallen zu tun auf nasse Windelhöschen verzichten zu können, hat bereits bei zahlreichen Kindern geklappt. Das wird es auch bei euch. Lob und miteinander freuen, wenn das Töpfchen zum Einsatz kam, spornt hingegen jedes kleine Wesen an.

  1. Töpfchen-Kalender zur Fortschrittsübersicht

Eine sehr niedliche Idee finde ich den Töpfchen-Kalender, den ihr euch runterladen und ausdrucken oder einfach nachmalen könnt. An der Bade- oder Kinderzimmerwand befestigt, zeigt er nicht nur euch, sondern auch dem Schützling Erfolge sichtbar an. Motivation pur!

töpfchen kalender.

  1. Trainingshosen für Nässeempfinden

Damit euer Kind langsam aber sicher ein Gefühl dafür bekommt, dass Einnässen auch unangenehm sein kann, können Windeln Schritt für Schritt durch Töpfchen-Trainingshosen ersetzt werden. Hierdurch bekommen die Kleinen direkt mit, wenn wieder mal etwas daneben ging, machen sich schneller bemerkbar und lernen den Impuls zum Toilettengang zu steuern.

  1. Kindgerechte WC-Sitze

Wenn dein Kind schon etwas größer ist und du es direkt an die Toilette anstelle eines Töpfchens gewöhnen magst, sind WC-Sitze eine sinnvolle Investition.

  1. Rückschläge gehören dazu

„Unfällen“, sind völlig normal. Den Vorgang zu kontrollieren dauert seine Zeit, bleib also ruhig, mach dein Kind ohne Vorwürfe sauber und schlag ihm vor, dass es beim nächsten Mal den Topf/ die Toilette benutzt.

  1. Keine Strafen!

Es wird das Gefallen deines Kindes am Töpfchen-Training in keiner Weise vorantreiben, wenn du sauer wirst und schimpfst, weil dein Kind sich nicht für das Töpfchen-Training interessiert oder nicht auf dem Topf sitzen bleibt. Strafen sollten kein Mittel sein, Begeisterung für eine Sache zu erwecken. Wenn dein Kind aber dabei blockt, lass ihm mehr Zeit.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Baby-Walz.

Headerbild: Rain0975  |  CC-BY-ND

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