Ab wann krabbeln Babys

Die ersten Lebensmonate eines Babys sind an den Ort gebunden, den Mama oder Papa bestimmen. Ein kuscheliges Plätzchen im Tragetuch, ein kleines Deckchen unterm Mobile oder mitten auf dem weichen Familienbettchen – der Möglichkeiten gibt es viele, wenn Eltern einmal die Hände frei brauchen. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich alles. Die ruhige Beobachtungsperspektive wird Geschichte, wenn das Baby krabbeln lernt.

Auf einmal ist nichts mehr sicher: alles wird zum verlockenden Ziel. Was vorher in weiter Entfernung lag, ist jetzt zum Greifen nah. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Beginnt das Baby zu krabbeln, macht es sich seine Umgebung verfügbar. Es will begreifen, verstehen und erforschen. Es will teilnehmen an dem, was es bei seinen Eltern schon viele Woche aufmerksam beobachtet hat.

Krabbelnd die Welt erobern | Ein Sausewind auf Knien

Wann die Wohnung endgültig für die ersten Krabbelattacken vorbereitet sein muss, ist höchst individuell. Da die Entwicklung unserer kleinen Lieblinge auf vielen Ebenen parallel abläuft, liegen manche noch genüsslich im Wagen und scheinen sich für ihre Umwelt kaum zu interessieren, während andere schon außer Rand und Band die Türschwellen überqueren.

„Hauptsächlich die Gene beeinflussen die Bewegungsentwicklung von Babys – Babykurse tun es dagegen nicht“ schreiben Daniela Frank und Barbara Weichs basierend auf den Zwischenergebnissen einer großen deutschen Studie.

Bereit, wenn ich soweit bin, Mama!

Dass jedes Baby sein ganz und gar eigenes Tempo an den Tag legt, wird in zahlreichen Mutter-Kind-Kursen deutlich, in denen die Babys im Mittel ähnlich alt sind. Auch Rückbildungskurse sind eine willkommene Einladung nach Links und Rechts zu schielen, um die Fortschritte des eigenen Sprösslings einem Vergleich zu unterziehen.

Doch schnell wird klar: was er kann, darauf wartet sie. Und was sie kann, davon ist er noch weit entfernt. Der Blick auf andere Familien ist daher ein höchst unliebsamer Wegweiser, wenn man das eigene Entwicklungstempo kennenlernen möchte.

Geben Geschwisterkinder der eigenen Familie Aufschluss?

Wer bereits mit größeren Geschwisterkindern die Erfahrungen gemacht hat, den Dingen ihren Lauf zu lassen, blickt entspannter auf das Thema. Der Ratgeber Eltern.de informiert ausführlich darüber, ab wann Babys krabbeln, die mit größeren Brüdern oder Schwestern aufwachsen.

Denn die Hoffnung trügt: Die ifp-Langzeitstudie zeigte, dass erstgeborenen Babys in der Ausprägung der Feinmotorik häufig die flinkeren sind, als ihre jüngeren Nachzügler.

Woran kann man sich dann orientieren?

Wann euer Baby trocken wird, sich für Lebensmittel interessiert, oder die ersten Fortbewegungsversuche startet, lässt sich also nicht prognostizieren. Lediglich eine Durchschnittswertermittlung kann eine vage Aussage über das Entwicklungstempo vermuten lassen.

Die Zwischenergebnisse einer groß angelegten Studie des Bayerischen Staatsinstituts für Frühpädagogik (ifp) lassen erkennen, dass das Krabbeln zwischen dem 7. und dem 10. Monat für einen Großteil der kleinen Forscher zum Thema wird. Im Schnitt beginnen ungefähr in der Mitte des achten Lebensmonats die meisten Babys mit dem Krabbeln. Wer hier aber zwei Monate nach vorn oder hinten abweicht, entspricht ebenfalls komplett der Norm und braucht nicht beunruhigt sein.

Das Baby weiß, wann es soweit ist

Ich kann euch nur ermuntern, eurem Baby in jeder Hinsicht zu vertrauen und seinem eigenen Tempo zu folgen. Früher oder später entwickelt jedes Kind die gleichen Voraussetzungen für die nächsten Entwicklungsschritte. So wie auch die Pubertät ihr höchst individuelles Tempo hat, ist es auch beim Lesen lernen, abstillen und krabbeln. Je weniger Druck ihr Kleines dabei von außen spürt, desto besser kann es sich in seine neuen Aufgaben entspannen.

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